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Wie die Kurpfalz die Kurwürde verspielte und 25 Jahre später wiederbekam

Vortrag von Dr. Gerhard Immler, leitender Archivdirektor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München

Am 29. Januar 1621 erklärte Kaiser Ferdinand II. den „Winterkönig“ Friedrich V. von der Pfalz in die Reichsacht und erkannte ihm damit die Kurwürde ab. Endgültig verloren schien sie für die Pfalz am Rhein mit der Belehnung Herzog Maximilians I. von Bayern am 25. Februar 1623. Doch durch den Westfälischen Frieden erhielten die Pfälzer Wittelsbacher nach 25 Jahren wieder einen Sitz im Kurfürstenkolleg, wenn auch nicht mehr an der fünften, sondern einer neu geschaffenen achten Stelle.

Hinter dieser Geschichte, die ereignisgeschichtlich betrachtet, mit dem Dreißigjährigen Krieg zusammenhängt, steckt jedoch eine lange Vorgeschichte: Schon von der Entstehung des Kurkollegs her war zweifelhaft, ob der Pfalzgraf bei Rhein oder der Herzog von Bayern das bessere Anrecht darauf habe, und als 1356 die Goldene Bulle zugunsten des ersteren entschied, war dies von aktuellen politischen Umständen und dynastischen Verhältnissen bedingt. Weil seit dem Tod Kurfürst Friedrichs IV. 1610 die Heidelberger Politik begann, mit der Goldenen Bulle die eigene Rechtsgrundlage zu beschädigen, sah der energische Maximilian von Bayern die Chance, gefühltes vergangenes Unrecht zurechtzurücken.

Im Anschluss an den Vortrag soll ein kleiner Umtrunk stattfinden.

Termin: Mittwoch, 15. Mai 2024, 19 Uhr c.t.

Ort: Bibliothekssaal des Instituts für geschichtliche Rechtswissenschaft, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg.

 

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Vergangene Veranstaltungen

 

Prof. Dr. Christian Baldus "Das Buch, das ich nur für das deutsche akademische Publikum geschrieben habe“: Wie Vangerows Pandekten nicht übersetzt wurden?

Der einest berühmte Heidelberger Zivilrechtslehrer Karl Philipp Adolph von Vangerow (1808-1870) ist vielen wohl nur noch wegen der nach ihm benannten Straße eine Begriff. Als er 1840 als Nachfolger von Thibaut nach Heidelberg kam, begeisterte er die Studenten mit seiner Vorlesung zum Römischen Recht derart, dass der Hörsaal vergrößert werden musste. Aus ganz Deutschland kamen angehende Juristen, um ihn zu hören.  

K. A. von Vangerow gilt indes als einer der Pandektenwissenschaftler, deren internationale Ausstrahlung gering gewesen sei. Wie Christian Baldus in seinem Vortrag vorstellen wird, ergibt sich aus französischen Publikationen und Archivmaterial ein differenzierteres Bild. Die Geschichte der deutsch-französischen Kriege verwebt sich in diesem Bild mit der des rechtswissenschaftlichen Austauschs.

Im Anschluss an den Vortrag soll ein kleiner Umtrunk stattfinden.

Termin: Mi. 24. Januar 2023, 19 Uhr c.t.

Ort: Bibliothekssaal des Instituts für geschichtliche Rechtswissenschaft, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg.

 

Präsentation von Dr. André Lepej Dissertation "Eduard Wahl (1903-1985): Rechtswissenschaft und Rechtspolitik" am 5. Dezember 2023, 19 Uhr

Dr. André Lepej wird seine Forschungen über den Heidelberger Zivilrechtslehrer Eduard Wahl vorstellen. Zu der feierlichen Präsentation der Dissertation haben – zu unserer großen Freude – auch Bundesrichter a.D. Dr. Bernhard Wahl und Rechtsanwalt Philipp Munzinger als Vertreter der Familie ihr Kommen angekündigt.

Lepejs Buch erscheint in der neuen Reihe „Rechtsgeschichtliche Forschungen“ im Nomos-Verlag, die nicht zuletzt konzipiert wurde, um dem Heidelberger wissenschaftlichen Nachwuchs gute Publikationsmöglichkeiten zu bieten.

 

Vortrag von Klaus-Peter Schroeder "Heidelberg vor 400 Jahren: Raub der Bibliotheca Palatina"

Die Heidelberger „Bibliotheca Palatina“ gilt als bedeutendste Bibliothek ihrer Zeit. Ihre Anfänge gehen auf die Gründung der Universität im Jahr 1386 zurück. Als Heidelberg im 30jährigen Krieg von der Katholischen Liga erobert wurde, verbrachte man die wertvollen Bücher 1623 als Kriegsbeute über die Alpen nach Rom, wo sie in die Bibliothek des Vatikan inkorporiert wurden – ein auch aus rechtshistorischer Sicht spannender Vorgang, der seines gleichen sucht. Erst im 19. Jahrhundert kam ein kleiner
Teil (nämlich die deutschsprachigen Handschriften) nach Heidelberg zurück. Am 18. Mai 2023 wurde eines der bekanntesten Werke daraus, der „Codex Manesse“, in das internationale UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.

Im Anschluss soll ein kleiner Umtrunk stattfinden.


Termin: 14. November 2023, 19 Uhr.
Ort: Bibliothekssaal des Instituts für geschichtliche Rechtswissenschaft, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg.

 

Eberhard Isenmann, Köln

"Institutionen, Möglichkeiten und Probleme von städischer Herrschaft, Regierung und Verfassung"

Der Kölner Historiker Prof. Dr. Eberhard Isenmann ist zweifellos der bekannteste lebende Erforscher der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städte. Sein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Rechts- und Verfassungsgeschichte der Städte sowie ihrem juristischen Personal. Isenmanns 1988 erschienenes Werk zur Geschichte der deutschen Stadt im Spätmittelalter wurde zum Standardwerk – und liegt inzwischen in zweiter Auflage „Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150–1550“ vor.

Im Anschluss soll ein kleiner Umtrunk stattfinden.

Termin: 10. Oktober 2023, 19 Uhr.

Ort: Bibliothekssaal des Instituts für geschichtliche Rechtswissenschaft, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg.

 

 

 

 

 

 


 

    

 

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Letzte Änderung: 23.04.2024
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